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RED DEVILS zeigen Charakter – 12:10-Sieg nach 6:10-Rückstand

„Wo stehen die RED DEVILS wirklich?“, hatte der Bundesliga-Aufsteiger aus Heilbronn-Neckargartach in seinem Vorbericht auf den Heimkampf gegen den TuS Adelhausen gefragt. Nach dem 12:10-Sieg gegen den Favoriten und der Art und Weise, wie dieser zustande gekommen ist, hat sich diese Frage praktisch von selbst beantwortet. Zwei Kämpfe, zwei Siege, ein Team mit Herz und Charakter, erneut knapp 700 begeisterte Zuschauer – die RED DEVILS stehen sowohl in der oberen Tabellenhälfte der Bundesliga Südwest als auch in der Gunst der Heilbronner Sportfans ganz oben.

Der Abend begann mit einem 44:12-Erfolg der zweiten Mannschaft der RED DEVILS in der Bezirksklasse 2 gegen die RG Schwäbisch hall/Wüstenrot II, dem die erste Mannschaft unbedingt einen Sieg gegen den TuS Adelhausen folgen lassen wollte.

Den Anfang dieses denkwürdigen Heimkampfes machte Levan Metreveli, der sich im Kampf zweier gleichwertiger Ringer im 57 kg Freistil gegen Zoheir El Quarragqe durchsetzen konnte. Bis fünf Sekunden vor dem Ende seines Kampfes hatte es noch nach einer Niederlage für den Spanier ausgesehen, ehe er kurz vor dem Schlussgong den Spieß umdrehen und mit 5:4 gewinnen konnte.

Mit Spannung wurde im zweiten Kampf das Duell der beiden derzeit besten deutschen 130kg-Ringer im Griechisch-Römischen Stil erwartet – ein Duell, das hielt, was es versprochen hatte, denn es standen sich mit Eduard Popp und Christian John zwei ebenbürtige Kraftpakete gegenüber, die sich gegenseitig nichts schenkten. Am Ende konnte sich der Adelhausener mit 2:1 gegen das Neckargartacher Eigengewächs durchsetzen und für sein Team zum 1:1 ausgleichen.

Wie würde sich Valentin Lupu, der im ersten Heimkampf gegen Triberg einen starken Bundesliga-Einstand gefeiert hatte, im 61kg Griechisch-Römisch gegen den Weltmeister von 2013 und aktuellen Vize-Europameister Ivo Angelov aus der Affäre ziehen können? 1:45 Minuten lang hielt der Deutsch-Rumäne gut dagegen, doch dann trumpfte der Bulgare auf und feierte nach 2:46 Minuten einen Schultersieg zum Zwischenstand von 1:5.

Einen weiteren Kampf auf des Messers Schneide lieferte sich im Anschluss Stefan Kehrer gegen Michael Kaufmehl (98kg Freistil). Der amtierende Deutsche Meister im RED DEVILS Trikot kam besser in den Kampf und erarbeitete sich nach 4:18 Minuten einen 4:0-Vorsprung. Doch Kaufmehl gab sich nicht so leicht geschlagen, kam auf 4:3 heran und schaffte mit dem Schlussgong tatsächlich noch den Ausgleich – was aufgrund der letzten Wertung für ihn gleichzeitig den Sieg zum Stand von 1:6 bedeutete.

Neuzugang Azamat Kabisov war nun im 66kg Freistil gegen Johannes Voegele gefordert, damit sein Team nicht schon zur Pause fast uneinholbar in Rückstand geriet. Doch der Russe ließ bei seinem Debut für die RED DEVILS nichts anbrennen und feierte nach 2:33 Minuten einen Sieg durch Technische Überlegenheit. 5:6 – die RED DEVILS waren wieder dran!

Wie schon gegen Triberg war es nach der Pause Bogdan Eismont, der die Zuschauer begeisterte. Zwar war der Routinier gegen Konstantin Schneider weit von dem Schultersieg des Triberg-Kampfes entfernt, doch konnte der 35-Jährige dank seines unbändigen Willens einen beim Stand von 3:4 schon fast verloren geglaubten Kampf doch noch gewinnen. Mit einer Energieleistung, die die Stimmung in der Römerhalle zum Kochen brachte, entschied Eismont mit einem 2er 13 Sekunden vor dem Schlussgong seinen Kampf und feierte einen 5:4-Sieg. Der Ausgleich nach sechs Kämpfen.

Mussten die begeisterten Zuschauer schon vorher durch ein Wechselbad der Gefühle gehen, so entwickelte sich in den letzten vier Kämpfen ein wahrer Krimi, dessen Drehbuch Sir Alfred Hitchcock nicht spannender hätte gestalten können.

Als nächstes Highlight folgte der Kampf von Christian Fetzer gegen den Kroaten Danijel Janecic. Nach einer 2:0-Führung zur Halbzeit setzte der 71kg-Greco-Experte einen weiteren Punkt zum 3:0 drauf, eher sein Gegner auftrumpfte und am Ende aus dem 0:3 noch ein 6:3 machte, was dem TuS Adelhausen zwei weitere Punkte zum 6:8 einbrachte.

Nachdem im nächsten Kampf dann Taimuraz Friev beim 2:7 gegen den französischen Junioren-Weltmeister von 2014 Zelimkhan Khadjiev zwei weitere Punkte zum 6:10 abgab, begann man im Lager der RED DEVILS so langsam damit, sich mit dem Gedanken an die erste Saisonniederlage anzufreunden. Doch man hatte die Rechnung ohne Christian Maier und Fabian Fritz gemacht!

Christian Maier präsentierte sich im Kampf gegen Stephan Brunner in bestechender Form, führte zur 30-Sekunden-Pause bereits 6:0 und tütete am Ende durch Technische Überlegenheit vier Punkte ein, mit denen man so im Vorfeld nicht unbedingt gerechnet hatte. Die RED DEVILS zogen wieder auf 10:10 gleich, so dass der Ausgang des Abends einzig und allein von Fabian Fritz und seinem Gegner Sascha Keller abhing.

Die beiden lieferten sich einen unglaublich spannenden und von hochkochenden Emotionen geprägten Schlagabtausch. 6:0, 6:4, 8:6, 10:8 – Fabian Fritz schien den Kampf unter Kontrolle zu haben, doch Keller fand immer wieder Mittel und Wege um das Duell offen zu halten. Erst ein 2er kurz vor dem Ende brachte dann die Entscheidung für Fabian Fritz, der in der Folge von seinen jubelnd auf die Matte stürmenden Teamkollegen fast erdrückt worden wäre.

„Wir haben bis zur letzten Sekunde gebibbert“, strahlte Trainer Marcus Mackamul bei der anschließenden Pressekonferenz. „Das war heute Ringkampf pur. Das war großartig. Wir haben der Mannschaft, die schon gegen Triberg auf der Matte war, das Vertrauen geschenkt und haben mit Azamat Kabisov für Recep Topal nur eine Änderung vorgenommen. Die Mannschaft hat das in sie gesetzte Vertrauen zurückbezahlt und eine riesen Leistung gebracht.“

Fabian Fritz, gemeinsam mit Christian Maier der Matchwinner des Abends, gab den zahlreichen Zuhörern der Pressekonferenz einen Einblick in sein Seelenleben beim entscheidenden Kampf: „Mit dem Druck des Gewinnenmüssens konnte ich gut umgehen. Entscheidend waren aber die Jungs auf der Bank. Ich habe bei jedem Einzelnen das Feuer in den Augen gesehen. Das hat mir geholfen, trotz all der Anstrengung die zweite Lunge zu finden, über mich hinauszuwachsen und das Ding nach Hause zu bringen.“

Gästetrainer Florian Philipp zollte den RED DEVILS seinen Respekt und bestätigte den Gastgebern, dass deren Team in den letzten beiden Kämpfen mehr Charakter gezeigt hat und dadurch den Kampf verdient zurückholen konnte. Gleichzeitig berichtete er davon, dass der TuS Adelhausen momentan neun verletzte Ringer zu beklagen hat, von denen drei gegen die RED DEVILS angeschlagen auf die Matte gingen. „Es steht jetzt eins zu null für euch, aber wir sehen uns noch mindestens einmal wieder in der Saison. Und beim nächsten Mal kommt es vielleicht noch mehr darauf an als heute“, machte Philipp deutlich, dass sein Team beim nächsten Aufeinandertreffen auf Revanche sinnen werde.

Jetzt gilt es für das Team der RED DEVILS, das gegen Adelhausen vom Mattenrand aus vom Weltmeisterschafts-Dritten Pascal Eisele unterstützt wurde, auf der Welle der Euphorie über das kampffreie nächste Wochenende zum nächsten Heimkampf am 30. September gegen Mainz zu schwimmen.