22:8-Sieg im ersten Viertelfinale: Nudings Aufstellungspoker geht voll auf
Mit einem in dieser Höhe kaum für möglich gehaltenen 22:8-Sieg gegen den ASV Mainz 88 haben sich die RED DEVILS Heilbronn vor 1.200 Zuschauern im ersten Viertelfinalkampf eine hervorragende Ausgangsposition für ein Weiterkommen geschaffen.
Die Grundlage für den deutlichen Sieg wurde bereits in den letzten Tagen gelegt. Bei der Zusammenstellung des Kaders zauberte Headcoach Patric Nuding mit Hammet Rüstem nicht nur einen Ringer aus dem Hut, der in dieser Saison bislang noch nicht zum Einsatz gekommen war. Auch die Entscheidung, 86kg-Mann Taimuraz Friev in die Freistil-Klasse bis 98 Kilogramm hochzuziehen und Saba Bolaghi ebenso eine Gewichtsklasse höher einzusetzen, ging voll auf.
Mit Enttäuschung nahm man im Lager der RED DEVILS beim Wiegen die Tatsache auf, dass Mainz im Freistil bis 57 kg keinen Ringer stellte, so dass der eigentlich erste Kampf des Abends kampflos an Anatolii Buruian ging.
Stark präsentierte sich Eduard Popp im ewig jungen Duell mit dem ehemaligen Red Devil Etka Sever. Auch diesmal schaffte es der junge Mainzer nicht, seinen älteren Nationalmannschafts-Kollegen zu knacken. Popp entschied das Duell mit 5:0 für sich und zeigte sich zufrieden: „Das war heute ein cooler Kampf vor einer tollen Kulisse, der richtig Spaß gemacht hat.“
Im dritten Kampf feierte Hammet Rüstem sein Debüt. Zuerst schien der türkische Importringer gegen Dogus Ayazci beim Stand von 0:1 ins Straucheln zu geraten, setzte dann aber einen Konter an, der ihm zuerst ganze sieben Punkte und dann auch noch einen Schultersieg einbrachte.
Beim Stand von 10:0 trat Taimuraz Friev gegen den 9,6 Kilogramm schwereren Gabriel Stark an. Bis zur Halbzeit (1:0) tat sich der Wahl-Spanier gegen den dreifachen Deutschen Meister schwer, drehte dann aber in der letzten Minute richtig auf und machte aus einem vorübergehenden 5:0 genau eine Sekunde vor Kampfende einen Überlegenheitssieg zum 14:0.
Da auch George Bucur nach nur 2:05 Minuten gegen den 18-jährigen Ashot Shahbazyan vorzeitig gewann, ging es mit einem 18:0-Vorsprung in die 30-minütige Pause.
Nach Wiederbeginn kamen die Gäste zu ihren ersten beiden Zählern, nachdem der Universitäts-Weltmeister Burhan Akbudak gegen Pascal Eisele mit 7:3 gewinnen konnte.
Einen eisernen Willen legte einmal mehr Christian Fetzer zutage. Beim Stand von 0:1 renkte sich der Publikumsliebling nicht nur kurzerhand seinen ausgerenkten Finger wieder selbst ein, sondern übernahm im Anschluss gegen Dawid Ersetic das Kommando und erkämpfte sich mit einer großartigen Willensleistung einen 2:1-Sieg.
Nachdem Saba Bolaghi beim 0:6 gegen Batuhan Demircin die erwartete Niederlage in Grenzen halten konnte und Youngster Daniel Lenz gegen den Weltklasse-Athleten Timur Bizhoev frühzeitig unterlag, setzte Frank Stäbler den Schlusspunkt unter einen erfolgreichen Kampfabend. Mit einem 9:0-Punktsieg gegen Ruhullah Gürler sorgte er für den 22:8-Endstand.
„Das ist heute optimal gelaufen, die Jungs waren heiß und jeder hat das Maximum aus seinem Kampf rausgeholt. Das macht einen Trainer natürlich stolz“, strahlte Headoach Patric Nuding nach dem Ende. „Es hatte in Sachen Aufstellung auf beiden Seiten einige Varianten gegeben und der Aufstellungspoker ist definitiv gut für uns gelaufen.“
Die RED DEVILS gehen nun mit einem beruhigenden 14-Punkte-Polster in den Rückkampf, der am kommenden Samstag um 19.30 Uhr in Mainz stattfindet. „Mainz wird im Rückkampf definitiv stärker stehen und wir werden aufgrund des Vorsprungs nicht anfangen zu taktieren, sondern werden mit voller Konzentration in den Kampf reingehen, um auch hier das Maximum herauszuholen“, so Patric Nuding. Die Ergebnisse der beiden Kämpfe werden am Ende addiert. Das bessere Team zieht in das Halbfinale ein.
Viertelfinal-Ergebnisse vom Samstag:
KSV Witten – KSV Köllerbach 7 : 24
RKG Freiburg 2000 – SV A. Nackenheim 8 : 23
Red Devils Heilbronn – ASV Mainz 1888 22 : 8
TuS Adelhausen – SV Wacker Burghausen 8 : 18