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12:10-Sieg gegen Burghausen – RED DEVILS setzen ein Ausrufezeichen!

Mit einem 12:10-Sieg gegen den SV Wacker Burghausen haben die RED DEVILS Heilbronn am Sonntagnachmittag zum Start in das Playoff-Viertelfinale ein Ausrufezeichen gesetzt und sich gleichzeitig alle Chancen für ein Weiterkommen ins Halbfinale offen gehalten. Doch trotz des Sieges gab es einen kleinen Wermutstropfen zu verdauen: Die RED DEVILS waren bereits deutlich mit 11:0 und 12:1 im Front gelegen, mussten jedoch die letzten drei Kämpfe abgeben und gehen deshalb am kommenden Samstag nur mit einem Zwei-Punkte-Vorsprung in den Rückkampf.

1.100 Zuschauer waren in die Römerhalle gekommen, um ihre RED DEVILS zum Sieg gegen den Hauptrunden-Ersten der Bundesliga Südost zu pushen.

Den Anfang machte diesmal nicht wie gewohnt Levan Metreveli in der Klasse Griechisch-Römisch bis 57 Kilogramm, sondern Schwergewicht Eduard Popp. Grund für die Umstellung war die Tatsache, dass RED DEVILS Weltmeister Frank Stäbler am Abend noch zu der Fernsehsendung „ZDF Sportler des Jahres“ nach Baden-Baden fahren musste und deshalb nicht wie sonst den letzten Kampf des Abends bestreiten konnte. Vielen Dank an dieser Stelle an den SV Wacker Burghausen, der nicht nur der Terminverlegung von Samstag auf Sonntag, sondern auch der Änderung der Kampfreihenfolge zugestimmt hat.

Eduard Popp musste gegen den über 30 Kilogramm leichteren Ramsin Azizsir antreten, gegen den er sich lange schwer tat, den er am Ende dann aber doch mit 5:1 nach Punkten besiegen konnte. Ganz stark präsentierte sich im Anschluss Erik Torba in der Greco-Klasse bis 61kg. Der junge Ungar konnte in seinem zweiten Auftritt im Dress der RED DEVILS einen 7:4-Sieg gegen Virgil Munteanu landen und sein Team mit 4:0 in Führung bringen.

Einen offenen Kampf lieferten sich im dritten Kampf (98kg Freistil) Stefan Kehrer und Benjamin Sezgin. Lange Zeit musste der amtierende Deutsche Meister einem 0:1-Rückstand hinterher rennen, ehe er mit einer 4er-Wertung den Spieß umdrehte und nach 4:42 Minuten auf 6:2 davon ziehen konnte. Sezgin legte jedoch in der letzten Minute noch zwei Punkte nach, so dass Kehrer am Ende nur einen Punkt auf das Teamkonto zum 5:0 verbuchen konnte.

Dass man an diesem Nachmittag durchaus einen Sieg einfahren könnte, wurde den fantastisch mitgehenden Fans spätestens im vierten Kampf klar, als Recep Topal nach 5:53 Minuten seinen Kontrahenten Enes Akbulut mit technischer Überlegenheit besiegte und die RED DEVILS mit 9:0 in Front brachte. Und da war ja dann noch Frank Stäbler… Erstmals in dieser Saison musste der Weltmeister an einen Gegner zwei Punkte abgeben, denn Matthias Maasch konnte mit dem Pausengong eine Zwei-Punkte-Wertung erzielen. Nach der Pause kassierte Stäbler dann erst einen Passivitätspunkt ein, dem er kurz darauf eine 4er-Wertung zum 5:2 folgen ließ. Bei diesem Stand blieb es bis zum Ende, was den RED DEVILS zwei weitere Punkte zum 11:0-Pausenstand einbrachte.

Nicht wenige der 1.100 Zuschauer rieben sich ob dieses Zwischenstands verdutzt die Augen. Sollten die RED DEVILS den favorisierten Gästen tatsächlich schon im Hinkampf komplett den Schneid abkaufen wollen? Denn noch standen ja unter anderem die Kämpfe der Punktegaranten Pascal Eisele und Taimuraz Friev an. „Das wird trotzdem noch ganz eng“, prophezeiten einige Experten in der Pause und ernteten dafür fast ungläubige Blicke – doch sie sollten recht behalten.

Levan Metreveli gegen Vladimir Egorov lautete das erste Duell nach der Pause – ein Duell auf Augenhöhe, in dem sich die beiden Athleten viereinhalb Minuten lang egalisierten und jeweils nur einen Punkt aufgrund der Passivität des anderen gutgeschrieben bekommen hatten. Doch nach 4:31 Minuten startete Egorov die entscheidende Aktion, die ihm einen 3:1-Punktsieg und dem SV Wacker Burghausen den ersten Mannschaftspunkt einbrachte.

Einen ganz engen 2:1-Punktsieg erkämpfte sich im Anschluss Pascal Eisele gegen Eugen Ponomartschuk, der dafür sorgte, dass der Elf-Punkte-Vorsprung der RED DEVILS weiter Bestand hatte. Doch sollte sein Sieg zum 12:1 der letzte Heilbronner Punktgewinn des Abends gewesen sein. Während der Burghausener Michael Widmayer für seinen 3:1-Punktsieg gegen Christian Fetzer noch nur einen Punkt zum 12:2 gutgeschrieben bekam, kassierte Kakhaber Khubezhty gegen Taimuraz Friev die volle Punktzahl ein. Friev, bislang der zuverlässigste Punktesammler der RED DEVILS in dieser Saison, war bis zur Pause auch mit 6:2 in Führung gegangen, brach in den zweiten drei Minuten aber ein und hatte nicht mehr die Kraft, um die technische Überlegenheit seines Gegners zu verhindern. Sechs Sekunden vor dem Ende des Kampfes machte Khubezhty das 22:6 perfekt – aus der 12:2-Führung wurde ein 12:6.

Würde der immer noch angeschlagene Christian Maier im letzten Kampf den Angriffen des WM- und EM-Zweiten Magomedmurad Gadzhiev standhalten können? Eine Zeitlang hatte es so ausgesehen, als würde er tatsächlich die volle Punktzahl für den Gegner vermeiden können, doch am Ende war der polnische Ausnahmekönner zu stark und holte nach 4:15 Minuten die vier Punkte zum 12:10-Endstand durch technische Überlegenheit.

„Ich freue mich, dass wir den Kampf für uns entscheiden konnten“, sagte RED DEVILS Trainer Marcus Mackamul bei der anschließenden Pressekonferenz. „Wir konnten die Schlüsselkämpfe in der ersten Hälfte gewinnen, leider jedoch nicht in der Höhe, die wir uns erhofft hatten. Deshalb wussten wir, dass es gegen Ende noch eng werden könnte. Dass wir in den beiden letzten Kämpfen die volle Punktzahl abgeben mussten, schmerzt uns natürlich schon. Dennoch bin ich sehr zufrieden mit unserer Leistung und kann versichern, dass wir am nächsten Samstag mit voller Besetzung in Burghausen auflaufen werden.“

Der Weltmeisterschafts-Dritte Pascal Eisele ließ negative Gedanken über einen vergebenen höheren Sieg nicht zu. „Wir haben heute den Hauptrunden-Ersten der Bundesliga Südost geschlagen. Das muss uns erstmal einer nachmachen“, so der Odenwälder. „Dass wir im Viertelfinale stehen und heute mit einem Sieg ins Bett gehen, ist eine riesen Sache für den Verein. Was nächste Woche passieren wird, weiß jetzt noch keiner. Was wir aber wissen ist, dass das Team einen Tag vor Heilig Abend alles geben und mit Herz kämpfen wird, um den Einzug ins Halbfinale zu schaffen.“

Wacker-Trainer Alexander Schrader gab im Rahmen der Pressekonferenz bereits einen kleinen Ausblick auf das, was die RED DEVILS am nächsten Samstag erwarten wird: „Am Samstag wird ganz Bayern nach Burghausen kommen. Wir sind der einzige Verein, der jetzt in Bayern noch ringt. Gegen Nürnberg hatten wir 1.000 Zuschauer in der Halle, und gegen euch erwarten wir irgendwas zwischen 1.500 und 2.000 Fans!“

Ob die Stimmung in der Burghausener Sportparkhalle so fantastisch sein wird wie am Sonntagnachmittag in der Römerhalle, wird abzuwarten sein. Marcus Mackamul meinte zu dem Support durch die Eishockey-Fanclubs OldSkool (Eisbären Heilbronn) und Inferno (Heilbronner Falken): „Das war so geil, eine solche Stimmung habe ich beim Ringen noch nicht erlebt! Vielen Dank für diesen Support, der uns heute nochmal einen extra Push gegeben hat.“